Nachdem Roland, Alfred und ich als alte Studienfreunde letztes Jahr entlang der Lahn von Marburg nach Lahnstein geradelt sind, haben wir uns dieses Jahr die Altmühl vorgenommen und wollten innerhalb von drei Tagen von Rothenburg ob der Tauber zur Quelle und dann dem Fluss folgend zur Mündung nach Kelheim an der Donau radeln. Axel, ein weiterer Studienfreund, hat sich zusätzlich angeschlossen, i.e. die vier „Muskeltiere“. Mein Schwager mit einem Minibusservice hat sich bereiterklärt uns von Frankfurt mit den Fahrrädern zum Startpunkt zu fahren und vom Zielpunkt wieder abzuholen. Zum Glück gab es kaum Stau auf der Autobahn und so kamen wir gegen 20:00 am Hotel in Rothenburg an. Nach dem Verstauen der Fahrräder und dem Beziehen der Zimmer begaben wir uns ins angeschlossene ungarische Restaurant wo wir zu Abend gegessen haben. Zur nötigen Bettschwere trugen einige Gläschen „Palinka“ bei.

Tag 1

Nach einem kräftigendem Frühstück machten wir uns auf zur Altmühlquelle. Nach einigen Kilometern Bergabfahrt folgte ein knackiger Anstieg nach Wachsenberg mit zum Teil 16% Steigung. Von hier an wurde der Rest der Strecke deutlich angenehmer mit weniger Steigungen. Die Quelle der Altmühl wurde einige Kilometer weiter durch eine entsprechende Gastwirtschaft in Hornau angezeigt. Es ging weiter nach Colmberg, den Aufstieg zur Burg ließen wir aus und folgten dem Flussverlauf weiter nach Leutershausen, wo wir im Gasthof der Brauerei Reindler eine Mittagspause machten. Leider öffnete die Küche erst 4 Stunden später, so dass wir es bei Flüssignahrung belassen mussten. Weiter ging es dann nach Herrieden wo der Himmel anfing sich bedrohlich zusammenzuziehen und die ersten Regentropfen fielen. Aus diesem Grund beschlossen wir kräftig in die Pedale zu treten um vor der Gewitterfront mit gutem Rückenwind nach Weidenbach zu kommen, wo wir im Hotel Gasthof Sammeth Bräu übernachteten. Wegen des Rückenwindes und dem drohenden Gewitter waren wir schon um kurz nach 14:00 Uhr angekommen. Glücklicherweise gab es im Hotel einen Kühlschrank gefüllt mit Bier, wo man sich per Strichliste frei bedienen konnte (ein Strich = eine 500 ml Flasche Bier war 1,50€). Das Abendessen nahmen wir im angeschlossenen Gasthof ein und gingen früh schlafen, angeregt durch ein Gläschen Fränkischer Hochmoorgeist.
Tag 2

Der nächste Morgen startete wieder mit einem kräftigen Frühstück und nach dem Auschecken schwangen wir uns wieder in den Sattel um die paar Kilometer zurück zum pittoresken Örtchen Ornbau an der Altmühl zu radeln. Dann folgten wir der Altmühl zum Altmühlsee. Es war noch früh am Morgen, so hatten die vielen Standbars und (Kite )Surfshops noch geschlossen. Wir fuhren frohgemut weiter bis sich gegen Mittag ein Gewitter zeigte. Wir schafften es gerade noch nach Treutlingen und mit den ersten Regenschauern liefen wir bei einer überdachten Frittenbude in einem Park mit einer alten Dampflok ein. Dort aßen und tranken wir zu Mittag, neugierig beäugt von einem Einheimischen, der sich mit komischen Motorradgeschichten in das Gespräch einmischte. Nach etwa 90 Minuten hörte der Regen auf und wir fuhren weiter, vorbei an Pappenheim mit einer schönen Burg. Später machten wir noch einmal Halt wegen einer Bierstärkung an der Aktivmühle in Solnhofen. Während der Weiterfahrt, vorbei an den 12 Aposteln – einer weißen Felsformation – zwang uns ein weiterer Regenschauer in Dollnstein einen Biergarten direkt an der Altmühl aufzusuchen um im Trockenen zu bleiben. Dieser Biergarten war auch von Wassersportlern, Kanuten, … gut besucht. Die letzten 15 km nach Eichstätt schafften wir dann auch noch, wobei einige Tourteilnehmer nicht einverstanden waren, dass das ausgesuchte Hotel Sonne nur mit einer weiteren Steigung zu erreichen war. Nach dem Einchecken und Duschen aßen wir im Gasthof Gutmann zu Abend und nach einem kurzen Stadtrundgang fielen wir ins Bett. Landschaftlich fand ich diese 2te Etappe am schönsten und es gab (außer zum Hotel) kaum Steigungen.
Tag 3

Auch am nächsten Morgen wartete ein üppiges Frühstück auf uns, welches wir wegen Corona mit Gummihandschuhen einnehmen mussten. Dann wurde wieder gepackt und die Fahrräder gesattelt um uns auf den Weg für die letzte und längste Etappe zu machen. Bei bestem Wetter waren viele Radler unterwegs und wir wurden besonders bergauf (und es gab viele Steigungen) von einigen E-bike Fahrern überholt, das konnte aber unseren Frohmut nicht stören und wir liefen nach etwa der halben Strecke im Ort Beilngries ein, wo uns das Gasthaus/ Hotel Zur Krone zum Mittagessen einlud. Gestärkt durch traditionelle bayrische Küche und ein paar Bier ging es an die 2te Hälfte der Tagestour. Die führte über Dietfurt mit einer heftigen Steigung nach Riedenburg, wo wir uns ein letztes Mal mit etwas Bier in Schweiger’s Bar und Restaurant stärkten um dann frohen Mutes die letzten 15 Kilometer der Tour bis Kelheim anzutreten. Auf die Minute pünktlich liefen wir auf dem Parkplatz des verabredeten Restaurants ein, wo Peter fast gleichzeitig eintraf und uns dann sicher wieder nach Frankfurt zurücktransportierte.